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Der Reindeer Ski Sweater - Zwischenstand!

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Der erste Ärmel ist schon fertig gestrickt, gespannt und inzwischen sogar zusammengenäht. Muster und Farbgestaltung sind wie gewünscht. Er scheint recht körpernah zu sein, aber das mag der Gatte und daher ist alles in Ordnung und es kann mit dem nächsten Ärmel begonnen werden.


Mit der Auszählung des Musters bin ich noch nicht ganz fertig, aber mit zweitem Ärmel und Rückenteil, das ich ohne Hirsch mache, werde ich lange genug beschäftigt sein. Ich bin sehr gespannt wie es am Ende aussehen wird - bislang bin ich sehr zufrieden und immer wieder begeistert wie schnell und regelmäßig die Strickmaschine strickt!


Anleitung: Bügeleisentasche!

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Seit ich nähe sind mein Bügeleisen und ich gute Freunde geworden. Was ansonsten eher unliebsame (und gern geschwänzte) Pflicht ist, ist beim Bügel ein nahezu magisches Hilfsmittel. Leider habe ich keinen festen Platz für das Bügelbrett und so bügle ich in unserem recht kleinen Flur und nach dem Bügeln steht es oft noch im Weg herum, damit das Eisen abkühlen kann. Ist es abgekühlt, weiß ich nie so recht wohin damit - zum Wegräumen brauche ich es zu oft und wenn ich es einfach nur auf den Tisch stelle, sieht es immer irgendwie fehl am Platze aus und ich habe etwas Sorge, dass sich auch mal ein wenig Flüssigkeit selbständig macht.

Nun hatte ich zufällig vom Aufpolstern des Ärmelbügelbretts noch eine Menge Bügelbrettpolster übrig und so bot es sich an, endlich eine Möglichkeit zu finden das Bügeleisen (am besten schon kurz nach dem Gebrauch) verschwinden lassen zu können. Meine Restkiste gab zudem ausreichend festen Baumwollstoff, sowie etwas Schrägband, ein Stück Endlosreißer (ca. 80cm lang und 2,5cm breit) mit Schieber, ein bisschen Kunstleder und ein dickes Gummiband her.
Wer es noch etwas fester möchte, der sollte noch Schabrackeinlage oder andere sehr feste Einlage verwenden.

(Statt Bügelbrettpolster kann man sicherlich auch Bügelflies, Thermolan oder auch stabile Bodentücher nehmen.)


 Das Schnittmuster ist schnell abgemalt, die Maße werden einfach abgenommen. Als Schablone dient das Bügeleisen + 2cm Zugabe (davon 1cm Nahtzugabe) - die Ecken unten werden etwas abgerundet, damit sie sich gut nähen lassen. Damit das Bügeleisen bequem und ohne sich zu verbrennen reingestellt werden kann, wird über fast die gesamte Länge der Reißer eingesetzt. An der Naht entlang wird die Länge einfach abgemessen (1)
Damit die Tasche zusammenhält, wird die Rückwand ca. ab 2cm nach der Ecke in einem Stück genäht. Das Stück wird einfach ausgemessen + 2cm Nahtzugabe (2)
 Zuletzt braucht es noch die Höhe des Bügeleisens + 4cm Zugabe (davon 1cm Nahtzugabe) (3).

Benötigt werden jeweils 2x aus Ober- und Futterstoff die Schablone des Bügeleisen sowie jeweils 1x aus Ober- und Futterstoff die Rückwand, die obere Seitenwand und die untere Seitenwand.

In die Seitenwand wird noch der Reißer eingesetzt, daher ist sie geteilt. Die obere Seitenwand misst in der Höhe 8cm einschließlich 1cm Nahtzugabe oben und 0,6cm Nahtzugabe am Reißer. Die untere Seitenwand misst Höhenmaß - 8cm (einschließlich 1cm Nahtzugabe unten und 0,6cm Nahtzugabe am Reißer).

Beispiel: Euer Bügeleisen ist 16cm hoch + 4 cm Zugabe. Dann ist die Rückwand 20cm hoch. Die obere Seitenwand misst 8cm und die untere 20 - 8cm = 12cm.

Aus dem Bügelbrettpolster wird 2x die Schablone und die Wände je einmal zugeschnitten, aber ohne Nahtzugabe! Würde man das Polster mit Nahtzugabe zuschneiden, dann werden die Nähte zu voluminös und lassen sich schwer verarbeiten und in Form bringen.

Zunächst wird der Reißer eingenäht. Dazu wird er einfach bündig auf die rechte Seite des Futterstoffes gelegt - wer noch etwas unsicher im Nähen ist, kann das schonmal vorsteppen. Ansonsten einfach den rechte Seite des Oberstoffes auflegen und alles mit 6cm Nahtzugabe absteppen (bitte Musterlauf beachten, falls euer Stoff ein 'oben' und 'unten' hat). Bügeln und wenden.

Anschließend das Bügelbrettpolster in die Stofflagen legen und alles zusammennähen. Dazu habe ich ein einfaches Rautenmuster verwendet. Das gibt den Stofflagen Halt und sorgt auch dafür, dass nichts mehr verrutscht. Am besten nutzt man dafür falls vorhand den Obertransport der Nähmaschine, damit die Stofflagen nicht verrutschen und Falten schlagen.
Auf die gleiche Weise werden auch die Ober- und Unterseite und die Rückwand verstärkt.

Nachdem beide Seitenwände fertig und durch den Reißer verbunden sind, wird das Ganze durch die Rückwand zu einem Ring geschlossen. Dazu einfach rechts auf rechts mit 1cm Nahtzugabe absteppen und mit dem Schrägband versäubern.


So sah es dann bei mir aus - dem oberen Deckel habe ich mit Kunstleder- und Stoffstreifen, die ich einfach eingefaltet links auf links aufeinandergesteppt habe, noch einen Griff verpasst. Von innen habe ich ein Gummiband angenäht, dass später das Kabel und den Stecker vom heißen Eisen abhalten soll.

Zum Schluss muss man nur noch die Teile miteinander verbinden, also jeweils rechts auf rechts den Deckel und den Boden an den Ring nähen. Am besten markiert ihr euch jeweils die Mitte der Rückwand und die Spitze und steckt alles gut fest. Es ist zugegebenermaßen ziemlich fummelig an der Spitze und den Ecken, aber mit etwas Geduld und grober Gewalt geht es dann doch ganz gut. Und die plüschigen Stoffschichten verzeihen kleinere Fehler.

Nach dem erfolgreichen Zusammennähen, werden die Nahtzugaben gut gebügelt und mit Schrägband versäubert. Alles wird durch den offenen Reißer gewendet und dann sieht es so aus:


Im Deckel hatte ich wegen zu viel Volumen Probleme das Schrägband anzubringen und habe daher per Hand die Nahtzugabe umnäht. Meine Version ist insgesamt etwas zu groß geworden, aber so ist das: Learning by Sewing!

Und noch im Detail - weil ich es einfach charmant finde, habe ich meinem Reißer zwei Schieber verpasst.
 

Die Feuertaufe (natürlich unter Aufsicht) hat das Täschchen auch schon heil überstanden und sich somit bewährt. Sicherlich insgesamt kein Teil, dass jeder dringend benötigt, aber für mich ist es sinnvoll und ich freue mich, dass das Drauflosnähen doch recht gut gelungen ist und die schönen Reststoffe noch Verwendung fanden!

Und wer nun partout kein Täschchen für das Bügeleisen braucht, der kann auch einfach eine runde Form wählen und ein Kosmetiktäschchen, einen Hutkoffer der einfach eine Aufbewahrungsbox daraus machen!

Wie findet ihr das Bügeltäschchen? Gibt es bei euch Bedarf?

Frohne Frühjahr / Sommer 1957

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Ein bisschen Frühlingslaune und Sommerstimmung für ein verregnetes Wochenende - Frohne Heft Frühjahr / Sommer 1957.

Ein Wollrock für Heiligabend!

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Mein Weihnachtsnähen findet dieses Jahr ein wenig unter erschwerten Bedingungen statt. Zum Einen hat der Reindeer Ski Sweater als Weihnachtsgeschenk für den Gatten absolute Priorität und zum Anderen möchte ich vorhandenen Stoff verarbeiten. Daher fiel meine Wahl zuerst auf einen Stoff, nämlich auf diesen zartbitterschokoladenbraunen Wollstoff.
Der passt nicht nur zu Sweater und Ohrclips, sondern auch zum Rest der Garderobe und es sind 2m vorhanden. 

Schnell war klar, dass es ein Rock werden soll. Bei uns gibt es dieses Jahr warmgeräucherte Gänsebrust an Heiligabend und geräuchert wird draussen. Also brauche ich einen wolligen Rock, mit dem ich auch mal eine halbe Stunde draussen stehen kann - ohne zu erfrieren. 

Ich hätte gern einen schmalen Rock, der hinten zwei Falten für ausreichend Schritteweite hat. Vorn hätte ich gern Taschen, damit ich den Haustürschlüssel oder ähnliches kurzfristig verstauen kann. Die Taschen sollen aber nicht auftragen, daher sollen es Leistentaschen bzw. Pattentaschen werden. Gefüttert werden soll der Rock natürlich auch.


Wenig spektakulär, aber halt genau richtig für unser Weihnachtsfest und mit entsprechend guter Verarbeitung und Kombination sicherlich ein Hingucker. 

Sollte mir im Anschluss noch Zeit und Stoff bleiben, folgt noch ein Jäckchen zu dem schmalen Rock und im besten Falle auch noch eine Bluse, ein Hütchen, ein Reindeer Ski Sweater für mich, eine Lumberjacke,.. aber eines nach dem anderen.  

Also werde ich mal meinen Wollstoff plätten und ein passendes Schnittmuster raussuchen gehen - werdet ihr etwas Besonderes zu Weihnachten nähen? Vielleicht einen hübschen Wollrock..?

Anleitung: Leistentasche / Pattentasche nähen!

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Leisten (oder auch Pattentaschen) sind praktische Taschen an Röcken, Kleidern oder Mänteln. Sie können beliebig angebracht werden und tragen nicht so viel auf wie zB aufgesetzt Taschen. Mit den Patten kann man zusätzlich durch unterschiedliche Stoffe oder Musterverläufe kleine Hingucker setzen.

Da mein Weihnachtsrock auch Leistentaschen bekommen soll, habe ich diese lieber einmal geprobt. Obwohl mir das Prinzip durchaus klar ist, wollte ich es nicht am Rock selbst üben, denn einmal eingeschnitten gibt es kein Zurück. Und weil es gut gelungen ist, habe ich mir zum Nachschlagen gleich mal aufgeschrieben und aufgezeichnet wie es funktioniert.


Der Taschenbeutel wird im gleichen Fadenlauf wie das Kleidungsstück selbst gefertigt.
Die Leiste soll nicht ausleiern und auch nach mehrmaligem Reingreifen noch schön am Körper anliegen, daher darf sie sich nicht in der Breite dehnen. Dazu wird die Leiste gegen den Fadenlauf, also im 90°-Winkel zum Fadenlauf, geschnitten. Für zusätzlichen Halt werden die Leiste und großzügig der Bereich des Einschnittes mit Einlage verstärkt.

Zunächst wird die Leiste (bzw. Patte) gewendet, also rechts auf rechts aneinander gelegt und die Seiten zugesteppt. Danach einfach die Nahtzugabe knapp zurückschneiden, auf rechts wenden und Ecken ausformen.

Ich benutze zum Ausformen der Ecken Bambusstricknadeln - die vertragen Hitze und sind nicht so spitz, dass sie den Stoff durchstechen.

Die beiden Eingriffnähte liegen ca. 0,8-1cm auseinander und werden mit Kreide oder Garn auf beiden Seiten des Kleidungsstückes markiert.

Anschließend wird die Leiste mit der offenen Seite nach oben an die untere Naht des Tascheneingriffs gesteppt. An die obere Naht wird der untere Taschenbeutel genäht. Er wird rechts auf rechts aufgenäht und die Naht ist an beiden Seiten ca. 1cm kürzer als die untere Naht - so wird gewährleistet, dass die Leiste auf jeden Fall den Eingriff überdeckt.

Will man zB einer Manteltasche mehr Halt geben und macht daher den unteren Taschenbeutel aus Oberstoff, dann verwendet man hier eben diesen.

So sieht das dann aus:


Nun wird auf der linken Stoffseite (hier farblich dargestellt) eingeschnitten: mittig zwischen den Nähten ein gerader Einschnitt, der etwas kürzer ist als die Nähte selbst.
Dann wird bis zu den Nahtenden eingeschnitten. Der Taschenbeutel wird auf die linke Seite gezogen und die Leiste nach oben gelegt, sodass sie den Eingriff verdeckt und die Nahtzugabe der Leiste auf der linken Stoffseite liegt.

Alles gut plätten, damit es sich schön legt. Wenn sich Falten bilden, dann nochmal kontrollieren, ob wirklich bis zum Nahtende eingeschnitten wurde.

Danach den oberen Taschenbeutel an die Nahtzugabe der Leiste nähen. Dazu einfach den oberen Stoffbeutel an die Nahtzugabe feststecken und dann knapp an der bereits vorhandenen Naht entlang nähen. Weil der flutschige Futterstoff sich besser legt als der feste Oberstoff ist es günstiger, wenn der Futterstoff beim Nähen unten liegt.

Mit ein paar Handstichen sollten nun die kleinen Dreiecke, die sich beim Einschneiden des Tascheneingriffs gebildet haben, zwischen den beiden Taschenbeuteln fixiert werden. Das geht auch mit der Maschine, aber ist etwas friemelig, weil es viele Stofflagen sind und eng genäht werden muss. Ich finde, dass es per Hand schneller und sauberer geht.

Dann einfach die Taschenbeutel rechts auf rechts zusammensteppen.

Da die Taschenbeutel ja um 1cm versetzt angenäht wurden, steht der obere Taschenbeutel über - der Überstand wird nach dem Nähen einfach weggeschnitten. Falls der Rock gefüttert wird, reicht es als Versäuberung des Taschenbeutels die Nahtzugabe mit einer Zickzackschere zu stutzen. Ohne Futter sollte er mit der Overlock oder Nähmaschine versäubert werden.

Alles nochmal gut plätten und im Anschluss mit der Hand die Seiten der Leiste festnähen. Dabei an den beiden oberen Kanten ruhig ein paar Sicherungsstiche mehr, denn die müssen doch einiges aushalten.

Dann ist die Tasche auch schon fertig und kann noch zB mit einem Knopf verziert werden.

Der Blick nach innen in die Tasche sieht dann so aus:

Und nachdem das so gut geklappt hat, habe ich gleich mit den Patten aus dem hübschen braunen Wollstoff weitergemacht und es werden sicherlich nicht die letzten Leistentaschen an einem Kleidungsstück für mich sein. Ich hoffe die kleine Anleitung war verständlich und wenn ihr Fragen habt, dann immer raus damit. Ansonsten sehen wir uns am Sonntag zum Zwischenstand zum Weihnachtskleidrock.

Ein Wollrock für Heiligabend!

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Beim Weihnachtsnähen geht es heute darum sich zu entscheiden und den Stoff auszuwählen. Ich gestehe, dass ich schon gut vorangekommen bin und mein Rock bereits Form annimmt.

Ich hatte meine Hefte durchforstet [da ich alle Modelle in meiner Größe gescannt habe, kann ich das bequem am Computer tun] und habe den perfekten Rock gefunden. Aus Schwabe der neue Schnitt von 08/1957 werde ich den Rockteil dieses Kleides verwenden:

 
Das trifft sich auch insofern ganz gut, dass ich mir avorstellen könnte dieses Kleid mal im Ganzen zu nähen. 

Hinten habe ich die Falte in der Mitte gestrichen und dafür bei den beiden Abnähern Falten eingearbeitet. Das Futter ist bereits zusammengenäht, die Leistentaschen sind schon im vorderen Rockteil drin und der Rock auch geschlossen.


Zu den Leistentaschen habe ich direkt eine kleine Anleitung gebastelt.

Ich bin als gut in der Zeit - im Moment hakt es am nichtvorhandenen Reißerin der richtigen Farbe und Bundfix in der richtigen Breite. Aber das kriege ich in den nächsten Tagen behoben und dann rechne ich mir wirklich noch Chancen auf die passende Jacke aus - zufällig fiel mir ein perfekter Kombinationspartner in Form eines vergeigten Rockes in die Hände. Weiterhin hat aber erste Priorität des Gatten Pullover, sodass ich nicht zu viele Erwartungen wecken möchte. Wir werden sehen wie weit ich beim nächsten Termin bin.

Anleitung: Rote Strickjacke mit Schößchen und Strickrock!

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Alle Modelle (und weitere Strickanleitungen) aus dem Heft Frauenhilfe 23/10 1951 könnt ihr euch übrigens hier anschauen.

[verlinkt beim Creadienstag]

Ein Rundgang durch unser Wohnzimmer

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Der Baum steht - ich zeigte es gestern auf Facebook und Instagram schonmal kurz und nutze das nun auch als Anlass mal das Wohnzimmer im Ganzen zu zeigen. 


Das wundervolle C&A-Bild haben wir mit einigen anderen wunderbarerweise bei der hier ansässigen Filiale ergattert und unter Einsatz unseres Lebens auf dem Fahrrad nach hause getragen.


Die Blumenbank ist nachwievor eine der schönsten Bänke, die ich bisher gesehen habe.


Das Buffet (im Moment überladen mit Adventskalendern, ersten Geschenken und der Weihnachtsmusik) kennt ihr ja schon zur Genüge von den Bildern. Darin das heißgeliebte Service von Seltmann Weiden.


Links davon die offene Küche. Bei der Küche ist zwar grundsätzlich die Funktion und Passgenauigkeit wichtiger als das Design, aber wir haben dennoch die perfekte Küche für uns gefunden in hellem Creme und sattem Rot..


 ..mit den passenden Stühlen, Uhr und Lampe.


Und noch eines der wunderbaren C&A-Bildern - über Eck an unserer Treppe angebracht. Mode ist hier halt Thema. C'est Magnifique, C'est Chic!


Ich hoffe der kleine Rundgang hat euch gefallen - ich muss nun den Kuchen essen gehen, bevor er weg ist!

Der Reindeer Ski Sweater - Zwischenstand!

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Das Rückenteil und die beiden Ärmel sind fertig und seit einiger Zeit stricke ich nun am Vorderteil.. obwohl Stricken vielleicht das falsche Wort ist, denn es ist wirklich zäh und erinnert mehr an Weben als an Stricken. Ich hantiere teilweise mit bis zu 12 Garnrollen und entsprechend vielen Fäden und lege jeden einzeln in die richtigen Nadeln. Ich hatte gehofft heute schon weiter zu sein, also steht neben mir der Kaffee und ich starte ganz motiviert und habe mir heute 40 Reihen vorgenommen - falls danach noch etwas mit mir anzufangen ist, steht der Bund für den Weihnachtsrock an.. vielleicht sollte ich mir noch einen Likör holen..

Der Reindeer Ski Sweater - Zwischenstand!

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Am Wochenende war ich sehr fleißig und habe 200 Reihen gestrickt. Irgendwann hat man so einen Punkt, da will man dann auch fertig werden und so präsentiere ich heute schonmal das Vorderteil vom Reindeer Ski Sweater. 


Mein Hirsch kommt etwas gestaucht daher und der Ausschnitt ist - nach Schnittmustervorgabe - doch sehr viel tiefer als beim Original. Trotzdem bin ich schwer begeistert und insgesamt sehr stolz, denn abgesehen von ein paar Fehlern beim Stricken, die ich aber alle beheben konnte, habe ich keine groben Patzer drin, habe nicht in einem Moment der Unachtsamkeit das ganze Strickstück von der Maschine geschoben und auch andere mittelschwere Katastrophen blieben aus.

Nun liegt der Hirsch neben dem Weihnachtsbaum und trocknet. Ich muss nur noch das Halsbündchen stricken (lassen) und dann kann ich zusammennähen. Das ist übrigens einer der Gründe, warum ich das Nähen dem Stricken vorziehe: Die Strickstücke sind jetzt wie sie sind. Ich habe nur noch wenige Möglichkeiten der Anpassung und wenn es nicht passt.. puh.. Aber bislang bin ich optimistisch, dass der Pullover passt. Drückt mir die Daumen und ich schlage dann heute mal die Bündchen an.. 

[verlinkt beim Creadienstag]

Ein Wollrock für Heiligabend!

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Der Wollrock nimmt langsam Form an - ich werde wohl bis Weihnachten keine Jacke oder Ähnliches mehr schaffen, aber dafür wird der Pullover für den Gatten auf jeden Fall fertig, Yhay!

Die heutige Pause vom Strickstück nutze ich für den Rock und verbinde Futterrock und Oberstoff durch den Bund. Die Taschen sind schon längst drin und müssen aber noch hohl angenäht und mit den stoffbezogenen Knöpfen versehen werden.


Ich wollte dieses Mal etwas mehr Zeit für die Verarbeitung des Futter aufwenden. Auch wenn es ja eh nur innen ist und man es nicht sieht, glaube ich, dass der Aufwand sich lohnt und am Ende aus einem einfachen Rock ein hochwertiges Stück macht.

Kleine Feinheiten erhalten die Freundschaft.

Ich habe Venezia-Futter gewählt, das ich sehr mag und von dem ich auch bislang nur Gutes gelesen habe. Die Abnäher im Futter habe ich als Falten gearbeitet und in die Seite (statt in die Mitte) gebügelt, damit es die Stoffmengen sich besser verteilen.

Ich habe mich für ein glattes Futter ohne Falten entschieden, damit sich kein Futterstoff mit dem Oberstoff verheddern kann, und dafür die Seitennähte etwas länger offen gelassen, um ausreichend Schrittlänge zu erhalten. Damit die Seitennaht nicht ausreißt habe ich sie mit einem kleinen Stoffdreieck (aus einem Rechteck gefaltet) befestigt.

Beim nächsten Mal werde ich vielleicht die Kanten des Dreieckes auch noch versäubern, aber irgendwie kam mir die Idee gar nicht und so hoffe ich, dass es nicht zu sehr ausfranst. Bei Zug auf die Naht hält da Stoffdreieck die Teile zusammen und schützt so die anfälligere Seitennaht.

Nun werde ich mal den Bund annähen und dann kommt die entscheidende Anprobe sowie das Festlegen der Länge. Bis Weihnachten werde ich hoffentlich fertig sein, aber da muss ich mich ranhalten. Ich wünsche euch einen geruhsamen dritten Advent und bis nächste Woche.

Ein Wollrock für mich und ein Pullover für den Gatten!

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Huch, ist schon wieder Weihnachten

Was macht man am Morgen kurz vor Weihnachten? Klar, man setzt sich auf's Sofa und näht wie der Wind Rocksäume und Strickkragen ein und kaum fertig macht man ganz flink ein paar Fotos und danach muss die Sahne aufgeschlagen und der Lachs im Kühlschrank kontrolliert werden.

 
Mein Wollrock wurde quasi vor zehn Minuten fertig und ist genauso geworden, wie ich ihn mir wünschte - nur zum nochmal überbügeln blieb keine Zeit. 

Zur Erinnerung die Skizze vom Anfang:

 
 Als Schnitt nutzte ich das Rockteil eines Kleides aus Schwabe der neue Schnitt von 08/1957 und  arbeitete einen geraden Bund und Leistentaschen ein. 
Der wunderbare Wollstoff aus einem Ausverkauf ließ sich völlig anstandslos vorarbeitet und trägt sich ganz herrlich. Die Falten hinten springen genauso auf, wie ich es wollte und geben genug Platz für große Schritte oder auch Treppensteigen. 


Der Rock ist sehr schön und wird mir auch im Alltag gute Dienste leisten.

Viel wichtiger war mir in diesem Jahr nun aber der Pullover für den Gatten zu Weihnachten - und auch dieser wurde heute morgen beendet. Hier einmal das Original und meine Version:


Es war eine Heidenarbeit - das Muster musste von Hand gelegt werden, die ersten Ärmel waren erst zu klein, der Hirsch als Intarsie dauerte ewig und brauchte höchste Konzentration, den Kragen musste ich auch zweimal annähen und ich habe mehrere Stunden gebraucht allein um alle Fadenenden zu verknoten und zu vernähen.


Aber das Ergebnis ist großartig und auch der Gatte ist ganz verliebt - nun muss der Pulli nochmal durchgewaschen werden, damit auch die letzte Unregelmäßigkeiten verschwinden und dann wandert er mit Schleife unter den Baum!


Na, was sagt ihr? Ist der Pullover nicht eine Wucht?

Und so wünsche ich euch geruhsame und schöne Weihnachten! Merry Christmas! Feliz navidad und mele kalikimaka!

Rückblick 2017

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Die erste Woche des neuen Jahres eignet sich immer gut für einen Rückblick auf das vergangene Jahr. Bei einigen Teilen ist man dann ja fast überrascht, dass sie eigentlich noch so neu sind. Andere hat man fast schon wieder verdrängt vergessen.

Mein Jahr startete mit einem Hit, nämlich der mit der Hemdbluse aus zartrosa, gecrashtem Baumwollstoff mit beflockten Punkten. Eine Bluse, die sich zauberhaft trägt und besonders zur gestreiften Strickjacke hervorragend kombinieren lässt.


Der Bluse schloß sich mein Flop des Jahres an, nämlich der rote Valentinsrock. Der Schnitt zu eng, der Stoff zu dick. Der Rock schaffte es nicht mal in den Schrank und fristet nun in der Restetüte sein Dasein und wartet auf bessere Zeiten.

Weil ich aber nunmal dringend einen Rock brauchte, nähte ich im März den smaragdgrünen Rock, der sich großer Beliebtheit erfreut.

Das Frühlingsensemble aus dem smaragdgrünen Rock und passender Bluse war das nächste Highlight im letzten Jahr - eine Kombination, die ich mehrmals und immer begeistert trug. Alltagstauglich, bequem und immer gut angezogen.


An heißen Sommertagen bewährte sich der Hosenrock, der viele Anpassungen brauchte, aber am Ende genauso bequem wie hübsch anzuschauen war. Der Stoff hat allerdings etwas durch Sonne und viele Waschgänge sehr gelitten - es braucht in diesem Jahr wohl ein neues Modell aus robusterem Stöffchen.

Heißgeliebt und immer mit einem Lächeln aus dem Schrank geholt wird die Bluse mit Puffärmeln und aus dem Stoff aus München.

Das Zackenlitzenkleid ist auf jeden Fall ein weiteres Highlight dieses Jahr! Inspiriert von einem Original aus den 50er Jahren habe ich wahnsinnige 25m Zackenlitze vernäht und am Ende war ich sehr zufrieden - ich brauche zwar etwas Hilfe beim An- und Auskleiden, aber wenn das alles ist..


Gleich als Gesamtoutfit kamen der Hosenrock und das Retroshirt Boogie daher. Der Hosenrock trägt sich super, allerdings rächt sich die Farbwahl, die immer eine Nuance neben meinen üblichen Farben liegt, denn fehlt es an Kombinationspartner - das sollte ich in diesem Jahr mal angehen.
Das Shirt ist bequem, aber gefällt durch die Raffung an der Brust nicht so sehr - zu nervös für mich und so schafft es das Shirt nicht aus den heimischen Wänden hinaus.

Viel besser gefiel das Retroshirt Boogie in Flieder. Da habe ich dann lieber gefaltet statt gekräuselt und das sieht gleich aufgeräumter und schöner aus. Das Oberteil mag auch der Gatte ganz besonders, sodass es sich großer Beliebtheit erfreut - schließlich kann man nicht oft genug Lob für Genähtes hören.

Zum Fliederoberteil gesellten sich Hut & Rock. Der Rock ist allerdings nicht gern getragen - der Stoff schwingt nicht so schön wie die anderen Varianten und so wird immer einem anderen Modell der Vorzug gegeben. Vielleicht sollte ich dem Rock ein Makeover gönnen und irgendwas besonderes draufnähen - mal sehen.

Der Sommer endete verhalten mit dem Knotenoberteil nach Simplicity 8342. Die Passform nur mäßig und irgendwie nicht so recht mein Stil, trage ich dieses Oberteil sicherlich im Sommer noch hin und wieder, aber ein Renner wird's nicht.

Die Herbstbluse aus Viskose mit dem großen Muster wird sehr gern getragen, denn ich trage sie sehr gern - wortwörtlich. Das Tragegefühl ist eine Wucht und die langen Ärmel flattern angenehm und insgesamt macht die Bluse einfach Spaß.

Der Rock aus taubenblauem Wollstoff entpuppte sich innerhalb kürzester Zeit als gelungen und wird sehr gern getragen. Leider scheint mir die Wolle etwas nachgegeben zu haben und so werde ich wohl in einigen Wochen den Rock verschmälern müssen. Ich drücke mich noch ein bisschen davor und werde versuchen noch etwas durchzuhalten.


Aus Stoffresten nähte ich eine Bügeleisentasche - die ist zwar nicht zum Anziehen, aber als Resteverwertung genauso geeignet wie praktisch für's Bügeleisen.

Das Jahr endete mit einem Wollrock für mich und dem Hirschpullover für den Gatten. Und damit sind wir bei meinem diesjährigen Lieblingsstück: Dem Hirschpullover, der ist zwar für den Gatten aber gefällt mir wirklich unheimlich gut.


Ich habe aber nicht nur genäht, sondern auch gebloggt - so entstanden mehrere ausführliche Beiträge:

Ich war also sehr fleißig im letzten Jahr und auch dieses Jahr soll es so weiter gehen. Ich möchte ein paar Kleider mehr nähen und dringend meinen Stoffvorrat (immerhin mehr als ein Viertelkilometer Stoff schlummert in meinen Schränken) reduzieren

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Bilanz und wünsche uns allen ein erfolgreiches, gesundes und frohes Jahr 2018!

Strickanleitung: Herrenpullover von 1959!

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Hier nun also die Strickanleitung vom Herrenpullover für die Strickmaschine aus dem Knittax-Heft vom September 1959, die ich dem Hirschpullover des Gatten zu Grunde gelegt habe. Ich habe den Pullover länger und breiter gearbeitet und die Musterstreifen weggelassen, da ich ja ein Bild eingestrickt habe. Falls man den Pulli einfarbig arbeitet, sind die Musterstreifen aber ein toller Hingucker.

Kreuzwortnähtsel

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senkrechtwaagerecht
1. Keil, der für mehr Weite eingenäht wird 2. Rand des Stoffes
3. Zahnrädchen zum Übertragen von Schnittmustern4. Unterer Abschluss eines Kleidungsstückes
5. Abschnitt eines Ärmels oberhalb der Oberarmlinie6. Hilfsmittel um Schnitte auf den Stoff zu übertragen.
7. Feines, meist durchsichtiges Gewebe aus Natur- oder Kunstseidekrepp8. Eingesetztes Stoffstück an Kleidungsstücken
9. Markierungspunkte auf dem Schnittmuster10. Wird für eine dekorative Naht genutzt
11. Schlussmechanismus mit Zähnchen und Schieber12. Aufgesetztes Stoffstück an Kleidungsstücken

Eine kleine Spielerei für ein bisschen Zerstreuung. Die Lösung gibt es hier - konntet ihr das Lösungswort finden?

Schwabe der neue Schnitt 02/1957

Fertig: Ein Retroshirt Boogie in Flieder und Veilchen!

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Massenware gibt es schon lange. Manche Gegenstände erfreuen sich halt großer Beliebtheit und bei vielen Dingen bemerkt man das bis heute: Immer wieder begegnen mir besonders auf dem Flohmarkt ältere Veilchenbroschen der gleichen Art, aber mit unterschiedlichen Blütenanzahl und -größe. Ab und an sind sie zudem in gutem Zustand und günstig zu bekommen, dann nehme ich sie mit. Und so präsentiere ich heute zwei davon an meinem neuen Retroshirt Boogie in einem zarten Lavendelton - das ist zwar keine Massenware, sondern ein Einzelstück, aber erfreut sich zumindest hier im Hause auch großer Beliebtheit.


Der fliederfarbene Jersey ist von alfatex und enthält neben der Baumwolle noch etwas Elasthan. So ist er ein wenig fester als der Jersey vom letzten Modell und vorn in der Brust dieses Mal in Falten gelegt.


Ich finde die Falten vorn ordentlicher und gefälliger als die Kräusel. Außerdem habe ich das Rückenteil, das erst vorn auf das Vorderteil trifft, weniger gekräuselt, sodass der Ausschnitt weniger weit ist und ich nicht Gefahr laufe, dass die Träger des Büstenhalters hervorblitzen.


Den Rock hatte ich hier bereits gezeigt - durch seine einfache Form und den in sich gemusterten, aber einfarbigen Stoff ist er ein wunderbar kombinierfreudiges Teil. Durch das Grün in den Broschen ist er ein guter Partner für das Retroshirt.


So richtig überzeugen kann Jersey mich insgesamt immernoch nicht, aber dennoch bin ich froh, dass ich nun einen Schnitt habe, mit dem ich Jersey für den Notfall (also wenn der Stoff wirklich ganz besonders hübsch ist) für mich tragbar machen kann. Und ich muss schon zugeben, dass mir dieses Shirt und in der Kombination sehr gut gefällt und euch? Kennt ihr die Veilchenbroschen auch?
[verlinkt bei Rums]

Fertig: Bluse aus der Burda 09/1953

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Eigentlich ist die Bluse ein Kleid und eigentlich ist der Stoff ein Wollstoff in rot und schwarz in sehr feinem Karomuster. Der Stoff wirkt allerdings auf mehr als einem Meter Entfernung eben doch mehr dunkelrot und so erfreue vor allem ich mich selbst an dem wunderbar gelungenem Musterzusammentreffen, aber nun gut, dass ich daran Freude habe ist ja auch am wichtigsten..


Der Schnitt aus der Burda 09/1953 ist ein Tageskleid vornehmlich für karierte (oder gestreifte) Stoffe mit Raffung am glatten Kragen und angeschnittenen langen Ärmeln mit Zwickel. 
Angeschnittene Ärmel, besonders wenn sie dann auch noch lang sind, sind immer etwas schwierig bei einer großen Oberweite. Es fehlt das Armloch, das erlaubt den Ärmel schon gut geformt einzusetzen. Man behilft sich in den alten Schnittmustern dann zumeist mit einem Zwickel. Er bringt in das Armloch noch ein bisschen mehr Form und erlaubt gleichzeitig mehr Bewegungsfreiheit des Ärmels, ohne dass dieser zu weit werden müsste.
Hier unter dem Arm kann man den zweitiligen Zwickel (und auch den eingesetzten Reißer) ganz gut erkennen und auch seinen Nutzen erahnen, denn ohne ihn könnte ich den Arm nicht höher als auf Brusthöhe heben.

Nun reichte das Schnittmuster für meine Oberweite nicht aus - ich habe ein Probemodell gemacht (korrektes Ausmessen wird bei angeschnittenen Ärmeln und Falten/Kräusel nicht einfacher) und es war deutlich zu sehen, dass Weite und vor allem Länge fehlte. Also musste eine Anpassung (FBA) her und statt Abnähern habe ich mutig alles in die Kräuselung am Kragen geschoben. Und das habe ich gleich so übermütig gemacht, dass sich so ein paar kleine Falten über die zugegebene Länge an der Brust mogeln - es hätte wohl auch ein bisschen weniger Zugabe getan.


Nun war also das Kleid fertig und.. ja.. und nu? Das Kleid wurde seinem Namen nicht gerecht und kleidete mich so gar nicht. Auch der kleine Gürtel könnte nicht genug optisches Gewicht in die Körpermitte bringen und so sah ich kleiner, runder und insgesamt etwas farblos aus.

Also die Ärmel hochgekrempelt und kurzen Prozess gemacht und das ganze Kleid unter dem eingesetzten Reißers gekürzt und eine Schößchenbluse draus gemacht. Dann habe ich noch in den Ausschnitt eine Paspel eingearbeitet und den Kragen mit ein paar Handstichen umgeklappt angenäht. Und wo die Ärmel schonmal oben waren, habe ich die auch noch eine handbreit gekürzt und Schulterpolster eingesetzt.


Von hinten ist das Ganze eher unspektakulär. Die Ärmel werden an der Schulterlinie hinten eingehalten um genug Raum für die Schulterblätter zu schaffen und es sind zwei Abnäher vorhanden.
Der Stoff trägt sich übrigens wunderbar angenehm und ich würde gern verraten woher ich ihn habe, aber der liegt schon so furchtbar lange bei mir herum, dass ich es gar nicht sagen kann. Aber es wurde nun höchste Zeit, dass er verarbeitet wird und für die gewählte Form ist er perfekt.

Der Rock ist ebenfalls selbstgenäht. Der gerade Rock passt sehr gut zu dem ja doch eher unruhigen Falten am Oberteil.


Nun bin ich doch sehr zufrieden mit der Bluse, auch wenn vom Schnittmuster nicht mehr allzuviel übrig ist. Dennoch finde ich, dass diese typische Linie der 50er Jahre sehr gut rauskommt und das gefällt mir. Was sagt ihr dazu?

Zwickel

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Will man Kleider aus den 50er Jahren nähen und dazu originale Schnittmuster verwenden, wird man früher oder später auf den Unterarmzwickel stoßen und genau darum soll es in diesem Beitrag gehen:


  1. Was ist ein Zwickel?
  2. Wozu brauche ich einen Zwickel?
  3. Die gängigsten Zwickelarten
  4. Wie nähe ich einen Zwickel ein?


1. Was ist ein Zwickel?


Ein Zwickel ist ein keilförmiges Stoffstück, das in ein Kleidungsstück eingesetzt wird, um an einer bestimmten Stelle mehr Weite oder Stabilität zu geben, aber auch aus hygienischen oder anderen Gründen. Heute kennt man Zwickel vor allem von Strumpfhosen und Unterwäsche. In den 50er Jahren aber als angeschnittene Ärmel, feste Stoffe und schmale Taillen aufeinandertrafen, waren Zwickel im Bereich des Unterarms unerlässlich für einen guten Sitz und ausreichend Weite der hübschen Kleider.


Heute sind Kleider oder Blusen mit angeschnittenen Ärmeln so weit oder aus so dehnbaren Stoffen, dass man auf den Zwickel verzichtet. Dennoch möchte ich euch Zwickel empfehlen, denn sie erlauben andere Stoffe zu verwenden und Webware fällt einfach blusiger und weicher als gewirkte Ware.

Ihr habt noch nie einen Unterarmzwickel gesehen? Das liegt daran, dass die Lage des Zwickels, nämlich direkt unter dem Arm in der Achsel, ihn fast unsichtbar macht. Nur selten und wenn man ganz genau hinschaut, kann man Zwickel auf den alten Bildern sehen.


Zwickel oder Keile (oder auch Fische genannt) gibt es natürlich auch noch in anderen Varianten. So gibt es auch eingesetzte oder angeschnittenen Zwickel an einzusetzenden Ärmeln (z. B. bei stark strapazierter Arbeitsbekleidung oder bei sehr schräg gestellten Ärmeln), diese sollen hier aber nicht Thema sein.



2. Wozu brauche ich einen Zwickel?


Der größte Nutzen vom Unterarmzwickel liegt im Bewegungsradius. Das möchte ich hier einmal veranschaulichen.

Links sieht man wie der angeschnittene Ärmel eigentlich liegt - es wäre schwer bis unmöglich damit den Arm zu heben. Der Stoff in der Achsel würde sich der Bewegung nach oben sperren.
Der eingenähte Zwickel verursacht kaum Falten und fällt daher kaum auf .

Rechts ist der Bewegungsradius mit ausgestelltem Zwickel viel größer. So kann man auch mal ein Buch vom oberen Regal nehmen, ohne dass sich das gesamte Kleid mithebt. Der Stoff an der Schulternaht faltet sich einfach und liegt wieder glatt sobald die Arme wieder gesenkt werden.


Aber auch die Bequemlichkeit und Form ist nicht zu unterschätzen. Ein Blick ins (theoretische) Armloch zeigt wieso:

Links ein Armloch für einen einzusetzenden Ärmel, daneben ein angeschnittener Ärmel und rechts ein angeschnittener Ärmel mit Zwickel.

Ein angeschnittener Ärmel ist eben grundsätzlich nichts anderes als zwei Lagen gegeneinander genäht. Und gerade diese zwei Lagen müssen dann aber auch vorab noch die Rundungen des Oberkörpers mitmachen.

Der Zwickel macht das Armloch dreidimensional, also plastischer, und ermöglicht einen besseren Sitz für unseren Arm - ähnlich wie beim zweiteiligen Ärmel bei dem das Zusammenspiel aus Ober- und Unterärmel eine lebendigere Form gibt. Dies wird umso wichtiger, wenn man eine große Brust hat und dadurch die zwei Stofflagen aus Vorder- und Rückenteil eh schon mehr Rundungen mitgehen müssen.

Könnte man diesen Effekt auch erreichen ohne Zwickel? Nein, zumindest nicht so. Will man auf einen Zwickel verzichten, dann müsste man so viel Weite zugeben, dass der Arm sich frei bewegen kann. Dies würden dann nur Kimono- oder Fledermausärmel schaffen, die aber widerum viel mehr Falten unter der Achsel erzeugen.




3. Die gängigsten Zwickelarten


Unterarmzwickel sind zumeist rautenförmig - je nach Konstruktion gleichmäßig oder ungleichmäßig, manchmal auch abgerundet. Dabei liegen zwei gegenüberliegenden Ecken in der Seitennaht und die anderen beiden Ecken laufen in das Oberteil hinein.


(1) Der zweiteilige Zwickel ist am leichtesten zu nähen - er wird in das einzelne Vorder- oder Rückenteil eingenäht und erst danach werden die Seitennähte geschlossen.

(2) Der einteilige Zwickel wird erst nach dem Schließen der Seitennähte eingenäht. Wird er im schrägen Fadenlauf geschnitten, dann erhält er noch ein wenig mehr Dehnbarkeit.

(3) Dieser Zwickel gibt nicht nur direkt unter dem Arm Weite, sondern fungiert wie ein kleiner Unterärmel. Die Rautenform wird dazu zu einem Fünfeck erweitert. Diese Form bietet sich vor allem bei Kleidern mit kurzen überschnittenen Ärmeln an.

Zum besseren Verständnis der Sitz im Kleidungsstück:


Und dann noch ein paar Beispiele für jede Zwickelart aus den alten Heften:

(1) Zunächst das Modell aus der Burda 09/1953: Der Zwickel (Teil 59) besteht aus zwei gleichschenkligen Dreiecken, die für Vorder- und Rückseite des Oberteils identisch sind. Der Zwickel wird hier jeweils in einen Schlitz (Passzeichen 4) eingesetzt. Dabei ist nur sehr wenig Nahtzugabe vorhanden, sodass es sich empfiehlt den Stoff zusätzlich durch Stütznaht und Vlieseline zu schützen.


Fertig genäht sieht das dann so aus:


(2)& (3) Ein Modell mit zwei Zwickelarten aus Schwabe Der neue Schnitt von 07/1957: Dieses Modell bietet gleich zwei Zwickelarten, denn es kommt mit langen und kurzen Ärmeln daher und bietet sich daher gut für den Vergleich an. Der Zwickel für die kurzen Ärmel (Teil 63) dient als kleiner Unterärmel, während der Zwickel für den langen Ärmel (Teil 59) nur unter der Achsel eingesetzt wird. Da aber beide Zwickel das selbe bezwickeln.. äh.. bezwecken, unterscheiden sie sich grundsätzlich kaum. So sind die Ecken 15, 13, 14 und 6, 3, 5 zueinander identisch. Lediglich 11 und 7, 8 unterscheiden sich. Daher sind auch in den Teilen des jeweiligen Oberteils nur geringfügige Unterschiede auszumachen.

Hier wird der Zwickel nicht in einen Schlitz, sondern einen kleinen Keil im Oberteil eingesetzt - es ist folglich mehr Nahtzugabe vorhanden, daher reicht es dann oft aus nur die Spitze im Oberteil extra zu sichern.


(3) Und zum Schluss noch ein Modell aus dem Schwabe Der neue Schnitt von 07/1957: Dieses Modell kommt schon sehr dicht an den Unterärmel ran, denn obwohl die Ärmel etwas länger sind, wird der Zwickel bis zum Ärmelsaum fortgeführt.




4. Wie nähe ich einen Zwickel ein?


Das Einnähen eines Zwickels ist weniger kompliziert als vielmehr sehr fummelig. Dadurch, dass der Zwickel in ein bestehendes Stück eingesetzt wird, hat man im Stück selbst meistens nur sehr wenig Nahtzugabe zur Verfügung. Man muss daher sehr sorgfältig beim Nähen sein und auch beim Versäubern, damit der Zwickel an den Kanten nicht ausplatzt.

Um den Stoff des Oberteils zu sichern und beim Einschnitt genau arbeiten zu können, empfiehlt es sich eine Stütznaht zu machen. Es wird also genau auf der späteren Naht (oder ganz leicht Richtung Einschnitt versetzt) eine gerade Naht von aussen nach innen und zurück genäht. Wenn euer Stoff zum Ausfransen neigt, ihr nur sehr wenig Nahtzugabe zur Verfügung habt oder sehr viel Zug auf den Zwickel kommt, dann könnte ihr euch auf verschiedene Arten behelfen. Entweder den Einschnitt vorab durch bügelbare Vlieseline verstärken und sichern oder rechts auf rechts ein Stoffstück gegennähen und nach links wenden. Dadurch wird alles zwar etwas dicker, aber die Schnittkante ist geschützter.

Bei meiner Bluse z. B. habe ich rechts auf rechts bügelbare Vlieseline angenäht, geschnitten und nach dem Wenden fesgebügelt - mein Stoff franst sehr stark und hält kaum Zug aus, daher war viel Schutz notwendig.

Dann gibt es zwei Art den Zwickel einzunähen, nämlich entweder rechts auf rechts, also ohne sichtbare Naht, oder rechts auf links, also den Zwickel quasi hinter das bestehende 'Loch' in der Naht setzen.

Rechts auf rechts sieht man oben auf dem Bild auch (einschließlich der Naht). Daher beginnen wir damit:

Der Zwickel wird rechts auf rechts mit dem Oberteil angesteppt. Dazu muss der Einschnitt im Oberteil sehr weit auseinander gezogen werden um die Form des Zwickel mitzugehen.

Hier sieht man wie sehr der Stoff vom Oberteil (vorn) sich an den glattliegendenen Zwickel (hinten) anpassen muss. Es gilt da einiges an Stofffalten zu bändigen. In schwarz sieht man die abzusteppende Naht, die Zwickel und Oberteil zusammenfügt; die weiße Naht ist die Stütznaht.

An der Spitze des Zwickels wird die Nadel im Stoff gedreht. Im besten Falle werden hier nur ein paar Fäden vom Oberteil erfasst, sodass die Ecke dann faltenlos im Oberteil liegt.

Abgesehen davon, dass der einteilige Zwickel vor und der zweiteilige Zwickel nach dem Schließen der Seiten- und Ärmelnaht eingesetzt wird, gibt es kaum einen Unterschied.

Stets wird von außen, also der Nahtkante, nach innen, also in das Oberteil, genäht. Beim einteiligen Zwickel beginnt man an einer Seite auf der Naht und arbeitet sich rundherum.


Falls es notwendig ist kann man auch anschließend noch schmal neben der Naht eine weitere Steppnaht setzen um den Stoff besser zu sichern.
(Und falls ihr das mal Schritt für Schritt am echten Modell anschauen möchtet, dann schaut doch bei dem Zwickeltutorial von Sabine Michaela von PeterSilie & Co. vorbei.)

Rechts auf links, also den Zwickel hinter das offene 'Loch' zu nähen, bietet sich vor allem bei steifen oder dicken Stoffen an, wenn sich die Nahtzugaben gegeneinander genäht nicht schön legen lassen würden.

Dazu werden im Oberteil die Nahtzugaben umgelegt und ordentlich geplättet oder zB durch wenige Handstiche fixiert. Anschließlich wird der schon versäuberte Zwickel untergelegt und alles mit Stecknadeln befestigt. Anschließend absteppen und fertig. Auf der rechten Stoffseite sieht man dann die Naht, aber auf der linken Stoffseite, ist die Nahtzugabe des Schnittes gut geschützt und der Zwickel liegt schön glatt.


Egal für welche Varianten ihr euch entscheidet, denkt daran die Nahtkanten zu sichern, damit der Zwickel nicht ausplatzt und ihr lange Freude daran habt.

Schlusswort


Und damit bin ich am Ende angelangt - ich hoffe, dass der Beitrag euch gefallen hat und hier und da ein wenig helfen wird, obwohl ich glaube, dass die wenigstens in ihrem Nähleben schon einen Unterarmzwickel eingenäht haben oder einnähen werden. Oder hattet ihr schonmal das Vergnügen? Wie immer gilt: wenn ihr Fragen oder Ergänzungen habt, dann schreibt das gern in die Kommentare.

Schlagermodell für den Monat Februar 1954

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