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Mode der 50er Jahre - Der wilde Westen

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[Quelle McCalls 2118]
In den 40er bis 50er Jahren war der Western das wohl wichtigste Filmgenre. Befriedigte er doch sowohl die Abenteuerlust als auch die Sehnsucht nach Romantik inmitten von Pferden, Colts und Banditen. Die Eroberung des Westens mit einem Hauch von Geschichte, Gefahr und echten Helden.

Historisch korrekte Western sucht man allerdings vergeblich. Der Mythos von Cowboys wurde zwar bereits in der Zeit der Pilger erfunden und verbreitet, aber so gelebt haben die Ranchbewohner oder gar herumziehenden Trailer wohl kaum. Das störte aber auch niemanden - schließlich strömten die Menschen schon in den ersten Stunden des Films in die Kinos um sich Western anzuschauen und die Produktion solcher Filme nahm erste Züge der Massenproduktion an. Ganze Westernserien wurde gedreht und vorgestellt.

So ist es auch nicht ganz verwunderlich, dass auch die Mode der Cowboys - oder zumindest eine etwas romantisierte Version davon - ihren Weg in ganz normale Kleiderschränke fand.

[Quelle Simplicity 3054]

Die Frauen und ihre Kleidung stand dem auch in nichts nach. Die Romantisierung hat hier ihren Höhepunkt, denn so etwas wie die Cowgirls hat es wohl nicht oder nur äußerst vereinzelt gegeben. Die Frauen waren für die Hausarbeit, den Planwagen samt Küche und die Kindererziehung zuständig. Mit einer Flinte konnten die meisten auch nur zur Verteidigung umgehen und höchstens wenn Not am Mann war, wurden sie mit auf Trails genommen.

Das Bild des Cowgirl, des kessen Mädel mit Colt, Lasso und Cowboystiefel, eroberte die Medien und die Öffentlichkeit trotzdem im Sturm. Das LIFE Magazin lichtete schon 1940 die damals erst 14-Jährige Jimmy Rogers auf dem Titelbild als Cowgirl ab und auch der bekannte Pin-Up-Künstler Gil Elvgren malte die Cowgirls in den unterschiedlichsten Posen.

Typisches Kleidungsstück war neben den Cowboystiefeln und dem Hut auch das Westernhemd. Das Westernhemd der 40er bis 50er Jahre weist einige eindeutige Merkmale  auf. 
[Quelle Simplicity 4150]

Auffällig dabei ist vor allem die Gestaltung der Nähte zur Verbindung von Schulterpassen und Vor- und Rückenteil. Diese waren anfangs noch gerade und wurden lediglich durch die Farbwechsel hervorgehoben, wurden jedoch mit der Zeit immer aufwendiger und zB mit Paspeln betont.

Stickereien waren ebenso typisch. Von Blumen über Westernmotive, wie Pferde oder Waffen, bis hin zu Spielkarten und Tierdarstellungen wurden die Stickereien auf allen Teilen des Hemdes angebracht.

Westernhemden haben zudem stets Brusttaschen - egal ob mit wie vielen Knöpfen, ob symmetrische oder asymmetrische Klappen oder auch sehr beliebt mit Paspeltaschen. Weitere Merkmale sind die Drückknöpfe, die aufwendig gefertigten Manschetten sowie stets spitze, hochgeschlossene Kragen.

Und nun habe ich mir auch ein solches Westernhemd gekauft. Schon lange habe ich nach so einem Hemd gesucht. Zwar gibt es Fachhändler für solche Westernhemden [gern in Verbindung mit allen möglichen Squaredanceoutfits], aber da stehen aus meiner Sicht die Kosten in keinem Verhältnis mehr. Zudem waren mir diese stets etwas zu steif. Durch Zufall bin ich hier auf das für mich perfekte Hemd gestoßen.



Das gute Stück kostete 29,90 € und wurde bei Cubus gekauft. Es ist aus leichtem Stoff und ein wenig durchscheinend. Die Paspeltaschen sind nur angetäuscht und das florale Muster gefällt mir gut. Ich bin sehr zufrieden damit und vielleicht sollte ich mir mal ein paar Cowboystiefel kaufen..


Und bei euch? Wilder Westen oder lieber nicht?

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